Wie „grün“ ist eine Solaranlage tatsächlich?
Wie viel Energie benötigt eine PV-Anlage in der Herstellung? Wie sieht es mit dem CO2-Fußabdruck der Photovoltaik aus? In der Diskussion um die Energiewende und den Ausbau der erneuerbaren Energien werden diese Fragen immer wieder gestellt. Hartnäckig hält sich sogar das Gerücht, dass Solaranlagen mehr Energie für ihre Herstellung benötigen, als sie während ihrer Lebensdauer erzeugen. Doch diese Aussage ist definitiv falsch.
Absolut positiver CO2- Fußabdruck der Photovoltaik
Die Energierücklaufzeit beschreibt die Anzahl der Jahre, die das System in Betrieb sein muss, um die Energie zu erzeugen, die für dessen Herstellung benötigt wurde. Dabei werden nicht nur alle Komponenten der Anlage berücksichtigt, sondern auch die Energieaufwendungen, die für das Recycling gebraucht werden. Die Energierücklaufzeit von Solaranlagen hängt von Technologie und Anlagenstandort ab und beträgt bei einer mittleren Einstrahlung von 1.055 kWh/m² circa 2 Jahre. Die Energierücklaufzeit beschreibt die Anzahl der Jahre, die das System in Betrieb sein muss, um die Energie zu erzeugen, die für dessen Herstellung benötigt wurde. Dabei werden nicht nur alle Komponenten der Anlage berücksichtigt, sondern auch die Energieaufwendungen, die für das Recycling gebraucht werden. Die Energierücklaufzeit von Solaranlagen hängt von Technologie und Anlagenstandort ab und beträgt bei einer mittleren Einstrahlung von 1.055 kWh/m² circa 2 Jahre.
Der größte Anteil der Energie wird für die Solarmodule benötigt. Diese haben eine Lebensdauer von 20-30 Jahren. Das bedeutet, dass eine moderne PV-Anlage im Laufe ihres Lebens sogar 10-mal mehr Energie erzeugt, als zu ihrer Herstellung benötigt wurde.
Gleichzeitig entlasten Solaranlagen die Umwelt und sparen jährlich mehrere Millionen Tonnen CO2 ein. Für PV-Strom beträgt der Vermeidungsfaktor von CO2-Äquivalent 401 g/kWh (Daten aus dem Jahr 2019). Im Jahr 2015 wurden beispielsweise durch die Nutzung von 38 TWh Solarstrom 28 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent an Treibhausgasen vermieden.
Zum Vergleich: Ein Steinkohlekraftwerk stößt etwa 949 g CO2/kWh aus.
Oder anders: Angenommen eine 3-kWp-Solaranlage erzeugt pro Jahr 3.000 kWh Strom. Dann spart sie jährlich 1.992 kg bzw. 1.992.000 g CO2 ein. Ein typischer Diesel-Mittelklasse-Wagen hat einen CO2-Ausstoß von circa 180 g/km. Mit diesem Auto könnten Sie also 11.067 km fahren, bis die ersparte Menge CO2 mit dem Auto in die Umwelt ausgestoßen ist. Sie könnten also einmal von München bis Mumbai fahren.
Bis zu 95% recycelbar
Solarmodule sind also ausgesprochen nachhaltig. Zudem sind sie bis zu 95 Prozent recycelbar. Die meisten Bestandteile, wie Silizium, Aluminium und Kupfer können für neue Solarmodule oder andere Produkte wiederverwertet werden.
Im Allgemeinen immer wieder behauptet, dass die Produktion von Solarstromanlagen mehr Energie verbraucht, als damit je wieder erzeugt werden kann. Unabhängige Forschungsergebnisse, beispielsweise vom Institut für Energiesysteme der ETH Zürich belegen: Moderne Solaranlagen produzieren im Durchschnitt bereits nach rund zwei Jahren mehr Energie, als zu ihrer Herstellung und ihrem Recycling nötig wäre. Alles, was nach dieser Zeit an Energie produziert wird, ist reiner Energiegewinn.
Zudem können alte oder kaputte Solarmodule recycelt werden. Die Materialien lassen sich erneut verwenden. Wertvolle Grundstoffe wie Glas, Aluminium und Halbleitermaterialien bleiben somit erhalten. Dies trägt zu einer positiven Umweltbilanz bei, indem Abfall vermieden und zugleich bei der Produktion von Modulen Energie eingespart wird. Eine komplett recycelte Anlage kann eine Wiederverwertung von 95 Prozent der eingesetzten Materialien erbringen.